Dienstag, 6. Oktober 2015

Sauser Maronen Brot - meine Sonntagsbeschäftigung

Liebe Coco's Cute Corner Leser

Ein kleiner Tip von meiner Seite: Manchmal sollte man ein Rezept – bevor man loslegt – ganz in Ruhe und vor allem GANZ GENAU durchlesen. Mitdenken würde zudem auch nicht schaden oder bei Unsicherheiten doch noch einmal das Rezept ganz genau anschauen. Hier folgt also eine weitere Episode aus der Reihe „die Tollpatschigkeit von Frau Coco“. Immerhin weiss ich, dass euch das auch ab und an passiert (klick).


Es ist Sonntagmorgen. Das Rezept zur Vorbereitung ist ausgesucht, alles dafür eingekauft. So weit so gut. Frau Coco macht sich im Trainer, ähm chicer Homewear an die Arbeit. Die Maronen werden aufgetaut und karamellisiert, das Mehl wird abgewogen, Hefe in die Mulde gebröselt und diese mit der Flüssigkeit für den Vorteig vermischt. Hm, 5 dl sind zwar etwas fiel, aber es steht ja so im Rezept (hatte ich zumindest so im Kopf).

Nach 30 Minuten werden die übrigen Zutaten beigefügt. Huch, noch mehr Flüssigkeit, aber steht ja da und die Kitchenaid wird angeworfen. Hm, sieht schon etwas breiig aus das Ganze, aber hab ja alles nach Rezept gemacht (dachte ich noch immer), also schaben wir das Mehl noch von den Rändern der Schüssel, das wird schon noch. 1 Minute später noch immer ein Brei. Hm….


Dann werfe ich doch mal einen Blick ins Rezept. Alles richtig gemacht. Der Brei rührt noch vor sich hin und ich sehe, das wird nix. Ein weiterer und diesmal GENAUER Blick in das Rezept, zeigt wo der Hund begraben ist. Ähm ja, 0.5 dl sind nun mal keine 5 dl. Huch, habe ich mich doch glatt verlesen. Ups... Ich rufe verzweifelt nach Mr. C. Der Hund meiner Eltern, der von Samstag auf Sonntag zu Besuch war, schreckt auf und schaut mich irritiert mit seinen grossen, braunen Rehaugen an. „Was mach ich denn jetzt. Die karamellisierten Maronen liegen schon bereit. Aber Sauser habe ich nun keinen mehr“. Mr. C. schüttelt nur den Kopf und meint, dass er sich schon manchmal frage, weshalb ich so schusselig sei. Im Job müsse ich schliesslich auch sehr exakt arbeiten und vor allem genau lesen. Ja, da hat er schon recht. Aber Freizeit ist nicht gleich Beruf. Und da ich meine chaotische Ader eben genau nicht im Beruf ausleben kann, verlagert sich das in das Private und wird dort kumuliert, wenn ihr versteht.

Ich mach mich also leicht konsterniert auf den Weg in den glücklicherweise am Sonntag offenen Dorfladen (in dem wir schon am Morgen waren, Hackfleisch für den Hund besorgen. Eine ganz andere Geschichte. Fragt nicht. Wäre aber auch einen Blogpost wert. ;-)), in der Hoffnung, dass sie dort Sauser führen. Von den übrigen Zutaten hatte ich noch ausreichend. Immerhin. Ich hatte Glück und ging freudig mit einer undichten Flasche nach Hause. Das Leck habe ich natürlich erst bemerkt, als ich eine kleine Sauerei auf dem Beifahrersitz entdeckte. Zum Glück war es nicht soo schlimm und die Flasche praktisch noch voll. Also schnell diese Sauerei aufwischen und ab an die Arbeit.


Der Liebste hatte dann aber doch etwas Erbarmen mit mir und meiner Dummheit und so war der Brei bereits entsorgt, die Schüssel frisch geputzt und ich konnte sogleich mit dem 2. Versuch starten. Hach, er ist einfach toll! Der 2. Versuch ist dann geglückt, auf einen 3. hätte ich ohnehin verzichtet.

An sich ist das Rezept einfach. Ich habe es hier entdeckt. Das Brot schmeckt ganz, ganz lecker zu Käse oder jetzt im Herbst auch zu Wild.

Zutaten

3 EL Zucker
2 EL Wasser
200 g tiefgekühlte Maronen, aufgetaut und grob gehackt
400 g Ruchmehl
100 g Kastanienmehl
½ Würfel Hefe (ca. 20 g), zerbröselt
0.5 dl (!!!) roter Sauser (Federroten)
2 TL Salz
2.5 dl roter Sauser (Federroten)
3 EL Rapsöl

Zubereitung

Zucker und Wasser in einer weiten Pfanne ohne Rühren aufkochen. Hitze reduzieren, unter gelegentlichem Hin-und-her-Bewegen der Pfanne köcheln, bis ein hellbrauner Caramel entsteht. Das kann etwas dauern. Maronen beigeben, mischen und anschliessend auf einem Backpapier verteilen, auskühlen lassen und beiseite stellen.


Mehl und Kastanienmehl in eine Schüssel geben, mischen, eine Mulde eindrücken. Hefe und Sauser in der Mulde zu einem dünnen Brei anrühren, mit wenig Mehl bestäuben. Stehen lassen, bis der Brei schäumt (ca. 30 Min.).


Salz, Sauser und Öl beigeben und mischen. Ca. 10 Min. zu einem weichen, glatten Teig kneten. Mit der Küchenmaschine geht das schneller und ich habe nur ca. 5 Minuten geknetet. Knetet man einen Hefeteig zu lange, kann er zäh werden. Beiseite gestellte Maronen darunterkneten und Teig zu einer Kugel formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Zugedeckt bei Raumtemperatur ca. 2 Std. aufs Doppelte aufgehen lassen.


Brot mit wenig Wasser bestreichen, mit wenig Mehl bestäuben. Anschliessend in der unteren Hälfte des auf 240°C vorgeheizten Ofens 10 Minuten backen. Hitze auf 200 Grad reduzieren, dabei die Ofentür geschlossen halten, und das Brot ca. 25 Min. fertig backen. Herausnehmen und auf einem Gitter auskühlen. Wenn ihr alles GENAU nach Rezept macht, ist es wirklich einfach. ;-)

Wie sah eure Sonntagsbeschäftigung aus?

Alles Liebe,

10 Kommentare :

  1. Liebe Corinne,
    das hätte mir auch passieren können...
    Sieht aber wirklich lecker aus dein Maronen Brot!
    Ich habe am Sonntag auch gebacken, Kuchen, da ist zum Glück alles glatt gelaufen. Ich hätte nämlich keinen Dorfladen in der Nähe gehabt...
    Liebe Grüße, LENA

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    1. Liebe Lena
      Das beruhigt mich wirklich ungemein, dass ich nicht die Einzige bin. Wenn ich (oder der Liebste) sich wieder nerven, werde ich mir (oder ihm) das vor Augen führen. :-) Ich hatte immerhin Glück im Unglück, ansonsten hätte ich mich noch viel mehr über mich genervt.
      Alles Liebe,
      Corinne

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  2. Sorry, aber ich muß immer so lachen über deine Posts, du bist einfach so ehrlich und stehst zu deinen "Fehlern". Aber das beste ist, in vielen Sachen seh ich mich da immer selbst hihi. Ich hab schon die Hefe vergessen oder sonstige Zutaten :-))) , die Torte ist mir vom Tisch geflutscht, und und und... Ist Sauser ein Wein?

    Liebe Grüße

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    1. Lachen ist natürlich erlaubt. Dafür musst du dich nicht entschuldigen. ;-) Würde ich ja auch, wenn ich mich in diesem Moment nicht so über meine Schusseligkeit nerven müsste. Ich bin ja immerhin beruhigt, dass ich nicht die Einzige bin. Zudem mag ich solche Geschichten bei anderen auch. Jaja, die Schadenfreude....Auch ist halt hinter den Kulissen nicht immer alles so perfekt und reibungslos wie es auf den Bildern aussieht. Da kann ich ruhig ehrlich sein und dazu stehen.
      Sauser oder Suser (wie er bei uns eigentlich heist) ist neuer Wein. D.h. eigentlich Traubenmost der schon etwas gärt. Ich hoffe das hilft. Statt Wein, dann lieber Traubensaft nehmen, falls du keinen Sauser bekommen solltest.
      Liebe Grüsse
      Corinne

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  3. Aaaah, herrlich dein Post! :-) Also nicht, dass ich hier über dein Missgeschick lache, nein, das ist es nicht! Ich kenne das nur selbst von mir so gut! Alles fängt immer gut vorbereitet an. Und dann geht gern mal was schief, weil ich was vergessen habe oder nicht genau hingeschaut habe. Großartig! Ich fühle mit dir!
    Und weißt du was? Bei mir im Job ist das auch ganz anders. Wär auch schlimm, wenn nicht, hihihi. Tja, dann sind wir eben Kitchen-Chaos-Queens oder so ;-) Dafür ist dein Brot aber am Ende ein richtiges Leckerchen geworden. Sieht gut aus! Ich kenne das Rezept überhaupt nicht und musste auch erstmal "Sauser" googeln, um ehrlich zu sein :-D
    Das erscheint mir aber eine köstliche Kombi.
    Liebe Corinne, hab noch einen wunderbaren Tag :-)
    Ganz liebe Grüße
    Katja

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    1. Liebe Katja
      Es ist so herrlich erfrischend zu lesen, dass andere genau solche Missgeschicke erleben wie ich. Am Samstag habe ich einen kleinen Kochmarathon vor mir und da kann ich mir dann keine Missgeschicke erlauben. Ich hoffe aber, ich habe das Kontingent mit der Aktion vom Sonntag ohnehin für diesen Monat ausgeschöpft. Mal schauen, ich werde sicherlich berichten. Kitchen-Chaos-Queen trifft auf mich zu wie die Faust aufs Auge. Chaos herrscht immer. Ich schieb das dann jeweils darauf, dass die Küche zu klein ist, hihi. Aber wahrscheinlich wäre es in einer grösseren noch schlimmer. Noch mehr Platz für Chaos. ;-)
      Hast du mir noch einen Tipp, was ich statt Sauser in die Zutatenliste schreiben soll? Federroten ist das auch kein Begriff? Das hat bei mir Goggle rausgespuckt. :-)
      Dir auch einen ganz tollen Tag und alles Liebe,
      Corinne

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  4. Sauerbrot? wie genial, ich sitze gerade hier mit Sauser, hihi, das Brot würde jetzt perfekt dazu passen=)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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  5. Hihi... witzige Geschichte, hätte mir doch glatt genauso passieren können. :) Lieben Dank für das Rezept und fürs Teilen des Malheures. Caro

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Danke, dass du dir die Zeit nimmst, mir einen Kommentar zu schreiben. Ich freu mich über jeden einzelnen.
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Liebe Grüsse,
Corinne